S1 Lückenschluss - TUNNEL DONAU LOBAU


S1 Lückenschluss - Tunnel Donau Lobau

Die S1 (Wr. Außenring Schnellstraße) soll zwischen Schwechat und Süssenbrunn den „Regionenring“ um Wien schließen und damit wesentlich zur Verkehrsentlastung Wiens beitragen. Herzstück des Abschnittes ist die Unterquerung der Donau und des Nationalparks Donau-Auen mit einem zweiröhrigen Straßentunnel in Schildbauweise.

Auftraggeber:
ASFINAG

Bearbeitungszeitraum:
2007 - laufend

Tunnellänge:
ca. 8300 m, davon ca. 6000 m Schildvortrieb

Die Trasse taucht unmittelbar nach dem Knoten Schwechat zum Südportal des Tunnel Donau-Lobau ab. Bis zum Startschacht werden die beiden Tunnelröhren in offener Bauweise errichtet. In Schildbauweise (bis zu 6 bar Wasserdruck, 7 große und 16 kleine Querschläge unter Vereisung) werden die Donau und der Nationalpark „Donau-Auen“ unterquert. Nach dem Zielschacht werden die Tunnelröhren bis zum Nordportal in offener Bauweise hergestellt.

Geotechnische Beratung

Das Tunnelprojekt ist im Bereich des sog. Schwechat-Tiefs des Wiener Beckens situiert. Entlang der Trasse stehen somit bis zu 33 m mächtige, gut durchlässige Donauschotter an, welche Träger des Grundwasserbegleitstroms der Donau sind. Die grundwasserstauenden Schichten in Tiefen von 30-60 m bestehen aus Schluff-Tonen unterschiedlicher Mächtigkeiten. Zwischenliegende Sandlinsen sind Träger des zweiten, gespannten Grundwasserhorizonts.

Aufgrund der hydrogeologischen Verhältnisse werden die Querschläge im Schutze einer Vereisung aufgefahren. Der Vereisungskörper wird während des Vortriebes nicht nur zur Wasserabdichtung sondern auch zur Lastabtragung herangezogen. Mit der 3D-FE-Berechnung werden die Beanspruchungen im Vereisungskörper und in den geöffneten Tübbingröhren sowie die Verformungen (Setzungen / Setzungsmulde) in den darüberliegenden Bodenschichten ermittelt.

Vorgesehene Spezialtiefbaumaßnahmen im Bereich der offenen Bauweisen:

  • Offene Bauweise Süd: Spundwandsicherung mit Unterwasserbetonsohle bis 16 m Aushubtiefe; Dichtschlitzwände; temporäre Vorspannanker; Grundwasserhaltung und Sicherung der Baugrubensohle gegen Aufschwimmen mit Kleinbohrpfählen. DSV-Block zur Sicherung des Ausfahrbereichs der Schildmaschine.

  • Offene Bauweise Nord: Schmalwände zur Abdichtung (Tiefe ca. 20 m) und geböschter Baugrubenaushub; Grundwasserhaltung; Sicherung der Baugrubensohle gegen Aufschwimmen mit Kleinbohrpfählen