U-Bahn-Bau U2-3


Der Bauabschnitt U2/3 „Praterstern“

Die beiden Streckenröhren der U2 unterqueren im gegenständlichen Bauabschnitt den bestehenden U1-Tunnel und anschließend den ÖBB-Bahnhof Wien-Nord in bergmännischer Bauweise. Die Station Praterstern der U2 liegt östlich des ÖBB- Bauwerkes in 3-facher Tieflage (Aushubsohle ca. 21 m unter GOK) und wird zur Gänze in offener Bauweise errichtet. 

Auftraggeber:
Wiener Linien GmbH & Co KG

Bearbeitungszeitraum:
2000 – 2007

Bauabschnittslänge:
ca. 618 m

Architektur:
Arch. Katzberger, Arch. Moßburger


Nach der Station Praterstern steigt die Trasse in geschlossener Bauweise von 17,00 m auf 8,00 m unter Niveau an und endet an der Baulosgrenze zu U2/4 unter der Ausstellungsstraße auf Höhe Wolfgang-Schmälzl-Gasse.

Auf Seite ÖBB wird ein Verteilergeschoß unter dem Straßenniveau hergestellt. Von diesem Zwischengeschoß, in dem die Fahrgastströme U1-U2, U1-S-Bahn und U2-S-Bahn getrennt werden, führt ein Gang zum Mittelaufgang der U1, der auch den Umsteigeweg U1-S-Bahn darstellt. Ein zusätzlicher Verbindungsgang führt vom Zwischengeschoß zur südlichen U1- Passage. Fahrtreppen und festen Stiegen führen von dem Verteilergeschoß an die Oberfläche bzw. in das Aufnahmegebäude der S-Bahn.

Stationsbauwerk

Der östlich des Bahnhofes „Wien Nord“ situierte Stationsschacht wurde in offener Bauweise (Deckelbauweise mit 80 cm starken Schlitzwänden und nachträglich eingebauter Innenschale) errichtet. Um die Beeinträchtigung an der Oberfläche zu minimieren, war eine abschnittsweise Herstellung mit provisorischer Verschwenkung der mehrstreifigen Fahrbahn des Pratersterns erforderlich.

Das Bauwerk diente in weiterer Folge als Startschacht für die in beiden Richtungen in der Neuen Österreichischen Tunnelbaumethode (NÖT) aufzufahrenden Streckenröhren. Die Schlitzwände des ca. 150 x 26 m großen Schachtes reichen bis zu 32 m unter Gelände und binden dabei über 23 m in die neogenen Bodenschichten ein. Den unteren Abschluss des Schachtbauwerkes bildet eine 2,6 m massive Stahlbetonplatte, welche auf Endaushubniveau ca. 21 m unter GOK (ca. 18,00 m unter dem beobachteten GW-Spiegel) betoniert wurde.

Grundwasserabsenkung

Bei der Station Praterstern wird das obere Grundwasserstockwerk im Quartär durch dichte Schlitzwände, die bis in die tiefliegenden neogenen Sande reichen, zur Gänze von der Baugrube abgesperrt. Mit Doppelstockbrunnen (Quartär- und Neogenbrunnen) wurde dem Aushub voreilend das Grundwasser abgesenkt. Die Absenkung beschränkte sich auf das Abpumpen des Quartärwassers innerhalb des dichten Troges und auf die Absenkung bzw. Entspannung des Grundwassers im Neogen (Absenkziel mindestens 0,5 m unter der jeweiligen Aushubsohle), um die Sicherheit gegen hydraulischen Grundbruch zu gewährleisten.